Nieder-Olm (kobinet) Christian Blasig hat vor ca. 12 Jahren als Bäckerhelfer gefördert durch das Budget für Arbeit bei einer Bäckerei begonnen, nach sieben Jahren hat er seinen Arbeitsplatz aufgrund der Firmeninsolvenz verloren. Vor fünf Jahren hat er dann in der Seniorenresidenz der Verbandsgemeinde Nieder-Olm begonnen. Er wird wieder mit dem Budget für Arbeit gefördert. Er arbeitet nun in der Küche. Gracia Schade vom Projekt Kommune Inklusiv aus Nieder-Olm führte folgendes Interview mit Christian Blasig im Vorfeld der Werkstättenmesse, die vom 27. - 30. März in Nürnberg stattfindet und bei der das NETZWERK ARTIKEL 3 in Halle 12.0 am Stand 213 über das Budget für Arbeit informiert.
Gracia Schade: Wie war es in der Werkstatt für behinderte Menschen für Sie?
Christian Blasig: Zu Anfang etwas schwierig, weil ich nie dorthin wollte, ich war dafür überqualifiziert. Die Arbeiten sind oft etwas eintönig, wie zum Beispiel etwas verpacken oder sehr filigrane Arbeiten. Das liegt mir nicht so. Ich wollte selbstständig leben und auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeiten, selbstständig mit dem Bus und Zug fahren.
Gracia Schade: Wie kamen Sie an das Budget für Arbeit?
Christian Blasig: Meine Lehrerin hat sich beim Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZsL) Mainz gemeldet und wegen Praktika nachgefragt. Man hat dann verschiedene Praktika organisiert und so kam ich in das Budget für Arbeit.
Gracia Schade: Wie wollen Sie arbeiten?
Christian Blasig: Selbstständig arbeiten, vielleicht irgendwann mal eine kleine Ausbildung machen.
Gracia Schade: Was sind Ihre Aufgaben?
Christian Blasig: Tische abräumen, Salate vorbereiten, Brötchen für die Stationen verteilen, Quark anrühren. Ich mache ganz viele Unterstützungsarbeiten in der Küche.
Ich muss alle 14 Tage am Wochenende arbeiten.
Gracia Schade: War das am Anfang schwer?
Christian Blasig:Ja, am Anfang ein kleines bisschen schon. Aber ich habe mich schnell rein gefunden. Ich wusste ja schon viel durch mein Praktikum. Der Wechsel von der Bäckerei in die Seniorenresidenz war ungewohnt, auch von den Arbeitszeiten.
Gracia Schade: Was hat sich durch die Arbeit bei Ihnen verändert?
Christian Blasig: Dass ich selbstständiger geworden bin und viele Sachen allein machen kann und ich bin handwerklich begabt.
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