Ulm: Die angeführten Argumente sind vielfältig, warum es anscheinend so schwierig ist, behinderte Menschen aus Werkstätten für behinderte Menschen eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Um so verwunderlicher ist es, welche Steine einem Friseur in Ulm und dem 18jährigen Hans Jakob, der mit Down Syndrom lebt, von Amts wegen in den Weg gelegt werden, um eine angestrebte gleichberechtigte Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu verhindern. Britta Schade vom Stuttgarter Zentrum selbstbestimmt Leben (ZsL) hat die kobinet-nachrichten auf einen Bericht in der Südwest Presse und in stern tv aufmerksam gemacht, der bei vielen Kopfschütteln auslöst.
Die Geschichte, die sich derzeit in Ulm zuträgt, ist schnell erzählt, Hans Jakob, der mit Down Syndrom lebt, arbeitet seit 13 Monaten im Rahmen eines Praktikums bei einem Friseur in Ulm. Der Betrieb möchte ihn gerne einstellen und ist von dem jungen Mann und dessen geleisteter Arbeit überzeugt. Die Verantwortlichen teilen diese Meinung nicht und wollen den 18jährigen nicht fördern - und das in Zeiten des Budgets für Arbeit. Die Konsequenz wäre, dass Hans Jakob, wie viele andere irgendwann in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten würde, wo die Kosten selbstverständlich übenommen würden und höher wären.