Nürnberg (kobinet) Während im nahe liegenden Stadion der 1. FC Nürnberg Augsburg schlug, ging in der Halle 12 der Nürnberger Messe die Werkstattmesse zu Ende. Werkstätten für Menschen mit Behinderung nutzten ihren Auftritt, um ihre Produkte auszustellen und das Publikum über diese Art der Behindertenhilfe zu informieren. Lediglich ein Stand informierte über die neue Möglichkeit, mit der Unterstützung des „Budget für Arbeit“ in einem normalen Betrieb arbeiten zu können. Kobinet nutzte den letzten Messetag um Barbara Viehweg über ihr Fazit des Messeauftrittes von Netzwerk Art. 3 zum „Thema Budget für Arbeit“ zu befragen.
Kobinet: Frau Vieweg, wie ist denn ihre Bilanz über den Auftritt von Netzwerk Art. 3 dieser Messe?
Vieweg: Es waren spannende Tage und es gab viele interessante Gespräche zum Thema. Viele Menschen mit Behinderung haben von der Möglichkeit mit dem sogenannten Jobbudget auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden bisher nichts gewusst. Damit jeder sich selber überlegen kann, ob dieser Weg für ihn infrage kommt, haben wir ein einfaches Formular mit auf die Messe genommen. Anhand dieser Fragen, kann sich jeder überlegen, ob für ihn das Budget für Arbeit eine interessante Perspektive bietet.
Kobinet: Hatten sie während der Messe auch Kontakt mit hier anwesenden Werkstätten für Menschen mit Behinderung?
Vieweg: Eher nicht, die Aussteller sind natürlich in erster Linie damit beschäftigt ihre eigenen Produkte vorzustellen und sich als guter Arbeitgeber zu präsentieren. Dass sie auch die Aufgabe haben Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu zubringen, geht auf so einer Messe leider unter. Nur sehr wenige Werkstätten beschäftigen sich mit der Möglichkeit, dass das „Budget für Arbeit“ für einige Menschen mit Behinderung eine Chance bietet, auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzukommen.
Kobinet: Gibt es nach dieser Messe eine Perspektive, dass das Budget für Arbeit bekannter wird?
Vieweg: auf jeden Fall. Dieser Messeauftritt ist nur mit Unterstützung der Aktion Mensch möglich gewesen. Und wir wollen auf jeden Fall weitere Aktionen folgen lassen. Es ist doch schön, wenn Menschen mit Behinderung, die angeblich nur in einer Werkstatt arbeiten können, eine Chance bekommen Selbstbestimmt auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigungsstelle zu finden. Eben unter den üblichen Bedingungen, die auch für andere Berufstätige gelten. Zum Beispiel einen Tariflohn zu erhalten und unter Nichtbehinderten Kolleginnen zu arbeiten. Das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt in Richtung Inklusion.
Kobinet: Vielen Dank für das Gespräch.